Grafenhausen

Sanierung und denkmalgerechter Umbau
Das zu klein gewordene historische Rathaus in Grafenhausen soll auf Wunsch der Gemeinde an die veränderten Raumbedürfnisse von Verwaltung und Rat angepasst werden und barrierefrei umgestaltet werden. Durch die Erweiterung und Modernisierung des Rathauses sollen interne Abläufe der Gemeindeverwaltung vereinfacht werden.

LEITIDEE
Unser Entwurf zeichnet sich besonders durch eine einfache und wirtschaftliche Lösung aus, wobei das denkmalgeschützte Rathaus mit seinem Glockenturm als Zentrum des Grundstücks erhalten bleibt. Der Schwerpunkt des Entwurfs liegt auf der Neuorganisation und Modernisierung des denkmalgeschützten Rathauses. Der neue Erweiterungsbau im Westen ersetzt den bestehenden Anbau und bildet einen repräsentativen Eingang der Verwaltung zum Rathausplatz hin. Von diesem aus ist das Rathaus barrierefrei zu erreichen. Der Sitzungssaal im neuen Anbau ermöglicht einen wunderschönen Ausblick in die umliegende Landschaft und bildet zukünftig das Herzstück der Verwaltung. Die Zugänge zum jetzigen Bürgerbüro und der Post bleiben ebenfalls erhalten. Über den neuen Anbau erreicht man das historische Rathaus, das durch den Einbau eines Aufzuges die Verwaltungsebenen miteinander verbindet. Die Struktur der Grundrisse – mit dem Flur als zentralen Verteiler – bleibt über alle Geschosse erhalten. Die einzelnen Fachbereiche werden geschickt im Bestand untergebracht und neu angeordnet. Dabei wird eine offenere Arbeitsweise und ein moderneres Auftreten der Verwaltung ermöglicht. Die Struktur der historischen Grundrisse wird in die Bodenbeläge gestalterisch integriert und ist nach wie vor ablesbar. Ebenfalls bleibt die denkmalgeschützte Treppe im EG und die darüber liegenden Treppenanlage erhalten. Bei der Planung wurde darauf geachtet mit geringen Eingriffen in den Bestand den gewünschten Anforderungen der Gemeinde gerecht zu werden. Durch die Lage des Sitzungssaales im Erdgeschoss konnte auf einen zweiten baulichen Rettungsweg verzichtet werden, welche immense Flächenverluste und Umbaumaßnahmen vermeidet. In den Räumen des ehemaligen Schlachthauses im Untergeschosses befinden sich zukünftig die Räume für externe Nutzer, Räume zur Reserve oder zum rückgezogenen, konzentrierten Arbeiten. Das Untergeschoss ist ebenfalls barrierefrei vom Parkplatz aus erreichbar.

AUSSENANLAGE
Der neue Anbau verbessert die Anbindung des Rathauses an den Rathausplatz durch eine moderne, lichtdurchflutete Gestaltung. Das Foyer dient als zentraler Verteiler und erhöht die Sichtbarkeit des Sitzungssaals, der vielfältig genutzt werden kann.

STELLPLÄTZE
Die 12 vorhandenen Stellplätze im Norden des Grundstücks bleiben erhalten.

HAUSTECHNIK
Eine zentrale Lüftungsanlage und die Dachbegrünung im neuen Anbau sorgt für ein angenehmes Raumklima und trägt zu einer hohen Aufenthaltsqualität bei. Auf dem Dach53 26 79 befindet sich zur Stromerzeugung eine Photovoltaikanlage. Eine zentral gesteuerte Fußbodenheizung dient der Wärmeversorgung des Gebäudes.

KONSTRUKTION
Die kompakte Bauweise ermöglicht eine ästhetisch anspruchsvolle Architektur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Durch den Einsatz ökologischer Baumaterialien wird die Aufenthaltsqualität innerhalb des Gebäudes erhöht und der Gedanke der Nachhaltigkeit unterstützt. Bis auf die unterirdischen Bauteile besteht der komplette Baukörper aus Holz – in Anlehnung an den Schwarzwald. Die Wände der oberirdischen Bauteile werden in Holzrahmenbauweise vorgefertigt und vor Ort montiert. Der Holzrahmenbau besteht aus nachwachsenden Rohstoffen und ermöglicht eine schnelle und wirtschaftliche Bauweise. Eine Fassade aus Schindeln nimmt Bezug zur umgebenden Bebauung.